Meilensteine in der Vereinsgeschichte von iPEBo e.V.

Bereits im Jahr 2012 fand die Gründungsversammlung von iPEBo e.V. in einem geschlossenen Wohnheim in Bermatingen am Bodensee statt. Im Jahr 2022 fand deswegen eine ausgiebige Feier des Jubiläums mit vielen Freunden aus der D-A-CH Region statt. Zur Feier besuchte uns Eckard von Hirschhausen im beschaulichen Überlingen und würdigte den Verein. Wir fühlten uns sehr geehrt!

Als Vereinszwecke legten wir hauptsächlich in der Satzung die Interessenvertretung von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen fest sowie den Einsatz für deren Entstigmatisierung und wir wollten uns für die Normalisierung der Lebensbedingungen von Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung einsetzen.

Der Verein wurde im Umfeld der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) in Überlingen gegründet. Mehrere Gründungsmitglieder waren zuvor als Werkstatträte engagiert. Gründungsvorstände waren: Schaff, Hammerle, Hafner, T. Schmid, Schellenberg, Dymke und weitere. Wir wählten zwei Kassenprüfer (Kahlert, Grabenhorst).

Wir machten den Verein im Bodenseeraum bekannt und hielten Vorträge in Einrichtungen der psychiatrischen Versorgung. Daneben machten wir erste Interessenvertretungen. Z.B. setzen wir uns für die Rechte eines Patienten mit Verdacht auf Überdosierung ein.

Wir gründeten eine Selbsthilfegruppe in Überlingen durch T. Schmid im Jahr 2011 und eine in Friedrichshafen.

Unsere psychiatriepolitische Interessenvertretung entstand auf Einladung des Gemeindepsychiatrischen Verbundes (GPV) Bodenseekreis als Gäste im Jahr 2010 durch Rainer Barth und Ingo Kanngießer. Erste Vertreter im waren GPV: Daniela Schmid und Rainer Schaff

2013 hatten wir 25 Mitglieder. Wir beteiligten uns erstmalig am sogenannten Mittendrinfest im Bodenseekreis mit einem Grillstand und starteten unsere Social Media Präsenz in Facebook und bauten eine eigene Website auf. Im Jahr 2013 wurden wir in den Landesverband Psychiatrie-Erfahrener Baden-Württemberg aufgenommen. In den Anfangsjahren hatten wir Schwierigkeiten mit der Buchhaltung, die wir aus Kostengründen selbst machen wollten.

Die Selbsthilfegruppe von T. Schmid wurde aufgeteilt und es entstand eine dritte unter der Leitung von U. Hammerle.

Wir machten Kulturveranstaltungen in Kooperation unter anderem mit einem lokalen Kulturverein am Bodensee, dem Kulturkiste e.V. aus Überlingen. Es folgten gemeinsame Discoveranstaltungen, Theateraufführungen, Konzerte, und Lesungen, weil wir Kultur als geeignetes Medium für die Inklusion von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen sahen. Unser Schwerpunkt war oft die Bewirtung und die Veranstaltungsorganisation. Daneben beteiligten wir uns an der Gemeinde-Psychiatrie-Kultur, einem Kulturgremium im Raum Bodensee-Oberschwaben mit regelmäßigen Veranstaltungen, die für alle interessierten Menschen offenstehen und von Menschen aus dem psychiatrischen Umfeld organisiert werden. Wir machten auch immer wieder Frühstücksbrunch-Veranstaltungen, um Betroffenen und deren Angehörigen einen feierlichen Start in den Sonntag zu ermöglichen, den man sich leisten kann.

Als Dachverband, dem wir uns anschlossen, entschieden wir uns für den Paritätischen Baden-Württemberg.

Zur Fußball WM 2014 führten wir ein eigenes Public Viewing an unserem Vereinssitz in Überlingen durch. Wiederkehrende Sommerfeste und Weihnachtsfeiern veranstalteten wir ab 2014.

Ein besonderes Highlight war das Theaterprojekt „Dem Wahnsinn auf der Spur“, gefördert von der Aktion Mensch mit einem professionellen Regisseur. Im selben Jahr initiierten wir auf Initiative von Rainer Schaff das sogenannte „Ländernetzwerk Bodenseeregion“ mit Treffen an wechselnden Orten (Lindau, Kreuzlingen, Bregenz etc.). Hier brachten wir Psychiatrie-Akteure unabhängig von deren Profession oder psychiatrischem Hintergrund zusammen. Hieraus begannen wir dann auf Initiative von Andrea Sülzle und Rainer Schaff das Projekt „EX-IN Bodensee“. iPEBo setzte das von der Baden-Württemberg Stiftung geförderte Projekt dann ab 2017 eigenständig um.

Weil wir Bildung als wichtig betrachten für die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung sicherten wir die Domain www.empowerment-college.de und etablierten gemeinsam mit einer Einrichtung in Überlingen die Veranstaltungsplattform Empowerment-College mit eigener Website.

Im Jahr 2017 wurde Rainer Schaff zum Vorsitzenden des Gemeindepsychiatrischen Verbundes Bodenseekreis gewählt. Die Wahl einer bekennenden Person mit Psychiatrie-Erfahrung zum Vorsitzenden eines GPVs war erstmalig in Deutschland.

Im Jahr 2018 erstellten wir erstmalig unseren Jahresabschluss in eigener Regie.

Am 10.5.2019 startete unser erster EX-IN Kurs am Bodensee. Besonders war, dass alle Teilnehmenden bis zum Kursende dabeiblieben.

Wir begannen im Jahr 2020 mit der Veranstaltung des sogenannten online-TRIALOG-Forums Bodensee. Die Idee, einen Trialog online durchzuführen, entstand bedingt durch die Covidpandemie im Jahr 2020.

Der erste EX-IN Kurs musste mit dem letzten Modul aufgrund der Covid-Pandemie auf unbestimmte Zeit pausieren. Es wurde ein Betretungsverbot für das Vereinsbüro in Überlingen erlassen. Die Grenzen nach Österreich und in die Schweiz wurden auf unbestimmte Zeit geschlossen. Zum Glück ging Covid dann vorbei und wir konnten den ersten EX-IN Kurs zu Ende führen.

Coronabedingt forcierten wir die digitale Zusammenarbeit. Dies gelang gut, da wir uns schon vor Corona mit der digitalen Zusammenarbeit auseinandergesetzt hatten. Aufgrund der räumlichen Distanzen zwischen den Vereinsakteuren etablierten wir unser digitales Büro mit sogenannten „Morgenrunden“ werktags um 8.30 Uhr. Hier starten wir gemeinsam online in den Tag und besprechen die tagesaktuellen Themen.

Im Jahr 2021 wurde Rainer Schaff zum 2. Vorsitzenden des Bundesnetzwerks Selbsthilfe seelische Gesundheit (NetzG) gewählt. Unter anderem darauf folgte die Beteiligung an mehreren weiteren Verbänden, sowie an Veranstaltungen und Gremien, regional und überregional.

Im Jahr 2023 erreichte iPEBo die Marke von 500 Followern auf Facebook. Wir beteiligten uns im selben Jahr am Forschungsprojekt von Prof. Rüsch aus Ulm. Holger Schäfer war hier der Hauptakteur. An den Deutschen Zentren für Psychische Gesundheit (DZPG ->ZIHUB) sind wir in wechselnden Besetzungen vertreten.

In letzte Zeit wurde die Notwendigkeit eines Organs Aufsichtsrat in Frage gestellt. Vor circa zweit Jahren entstand eine weitere Selbsthilfegruppe in Konstanz.

Wir erhielten den Zuschlag für die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) im Bodenseekreis. Hierbei handelt es sich um beeinträchtigungsartenübergreifende Teilhabeberatung. Aufgrund der Klage eines Mitbewerbers läuft aktuell im Jahr 2024 noch ein Gerichtsverfahren. Die Mitgliederzahl beträgt aktuell 73 und es gibt 24 Fördermitglieder.

Aktuell im Jahr 2024 findet eine Kernteamerweiterung mit vier neuen Akteuren statt. Wir freuen uns über die neuen Akteure im Team!